Klinik für Kinder mit Sichelzellanämie in Sambalpur

Samstag, 27. Dezember 2014

Markus Lack

Sambalpur liegt im Teilstaat Odisha im östlichen Teil Indiens am Mahanadi River. Die Stadt hat ca. 200'000 Einwohner und ist Verwaltungssitz des Distrikts Sambalpur, der etwas über eine Million Einwohner zählt.

Sichelzellanämie findet sich vor allem in Afrika, aber auch in Indien. Dabei ist die Gegend von Sambalpur das Epizentrum dieser Krankheit auf dem indischen Subkontinent. Auch in den Teilstaaten Maharashtra und Assam wird die Krankheit überdurchschnittlich oft diagnostiziert.

Sichelzellanämie ist eine vererbliche Erkrankung der roten Blutkörperchen: Statt des normalen Hämoglobin A wird Hämoglobin S gebildet. Dies führt zu einer Art Versteifung der roten Blutkörperchen und auch zu einer verminderten Lebensdauer dieser Zellen. Diese werden zerstört und führen zu Blutarmut, Gelbsucht und Wachstumsstörungen. Die Krankheit tritt im Kindesalter auf: die Kinder sind bleich (anämisch), haben eine grosse Milz, leiden an häufigen Infektionen, Schmerz-attacken in Gelenken und Bauch. Dies zieht häufige Spitalaufenthalte nach sich. Viele dieser Kinder sterben früh, oft vor Diagnosestellung. Die Diagnose erfolgt einer-seits unter dem Mikroskop (sichelförmige rote Blutkörperchen): oder labortechnisch mit dem Nachweis von Hämoglobin S.

Die Behandlung ist schwierig und umfangreich. Eine Heilung ist nur mit einer Knochenmarkstransplantation möglich. Daher beschränkt sich die Behandlung vor allem auf Vorbeugung und Behandlung von Komplikationen (Antibiotikaprophylaxe, optimaler Impfschutz, Schmerzbehandlung, Flüssigkeitsbalance, Sauerstofftherapie und allenfalls Bluttransfusionen). Bei korrekter Behandlung kann so einem Kind ein weitgehend schmerzfreies Leben ermöglicht so wie auch eine deutliche Verlängerung der Lebenserwartung (bis 50-jährig) garantiert werden.


Text

Sambalpur liegt im Teilstaat Odisha im östlichen Teil Indiens am Mahanadi River. Die Stadt hat ca. 200'000 Einwohner und ist Verwaltungssitz des Distrikts Sambalpur, der etwas über eine Million Einwohner zählt.



Sichelzellanämie findet sich vor allem in Afrika, aber auch in Indien. Dabei ist die Gegend von Sambalpur das Epizentrum dieser Krankheit auf dem indischen Subkontinent. Auch in den Teilstaaten Maharashtra und Assam wird die Krankheit überdurchschnittlich oft diagnostiziert.



Sichelzellanämie ist eine vererbliche Erkrankung der roten Blutkörperchen: Statt des normalen Hämoglobin A wird Hämoglobin S gebildet. Dies führt zu einer Art Versteifung der roten Blutkörperchen und auch zu einer verminderten Lebensdauer dieser Zellen. Diese werden zerstört und führen zu Blutarmut, Gelbsucht und Wachstumsstörungen. Die Krankheit tritt im Kindesalter auf: die Kinder sind bleich (anämisch), haben eine grosse Milz, leiden an häufigen Infektionen, Schmerz-attacken in Gelenken und Bauch. Dies zieht häufige Spitalaufenthalte nach sich. Viele dieser Kinder sterben früh, oft vor Diagnosestellung. Die Diagnose erfolgt einer-seits unter dem Mikroskop (sichelförmige rote Blutkörperchen): oder labortechnisch mit dem Nachweis von Hämoglobin S.



Die Behandlung ist schwierig und umfangreich. Eine Heilung ist nur mit einer Knochenmarkstransplantation möglich. Daher beschränkt sich die Behandlung vor allem auf Vorbeugung und Behandlung von Komplikationen (Antibiotikaprophylaxe, optimaler Impfschutz, Schmerzbehandlung, Flüssigkeitsbalance, Sauerstofftherapie und allenfalls Bluttransfusionen). Bei korrekter Behandlung kann so einem Kind ein weitgehend schmerzfreies Leben ermöglicht so wie auch eine deutliche Verlängerung der Lebenserwartung (bis 50-jährig) garantiert werden.


Zielsetzung

Seit 1999 bemüht sich der RC Sambalpur um diese Patienten auf ambulanter Basis und erhielt dafür 1998/1999 einen einmaligen Matching Grant-Zuschuss von der Rotary Foundation. Clubmitglieder bieten unentgeltlich Unterstützung bei Diagnose, Behandlung und Beratung. Eine clubeigene Ambulanz bringt Blutproben aus Dörfern ins Labor, wo dann die Diagnose erhärtet wird. Der RC Sambalpur offeriert für diejenigen, die es sich nicht leisten können, unentgeltliche Behandlung. In all den Jahren wurden ca. 200'000 Kinder getestet und bei 50'000 wurde leider diese Krankheit nachgewiesen.



Geplant ist nun ein 40-Betten-Spital für Kinder zugunsten der unterprivilegierten Bevölkerung, wovon 20 Betten für Kinder mit Sichelzellanämie vorgesehen sind. Auftraggeber dieses Bauvorhabens ist der RC Sambalpur (D 3261). Da die staatlichen Spitäler chronisch überbelegt sind, werden Hilfesuchende einerseits ablehnt und anderseits aus Platzgründen nicht aufgenommen. Aus diesen Gründen sterben viele dieser Kinder vorzeitig. Mit dem Bau dieses Spitals wird daher einem dringenden Bedürfnis nachgekommen. Das Wissen der lokalen Mediziner ist gegeben und die Therapiemöglichkeiten sind bereits jetzt vorhanden. Entscheidend sind einerseits die frühzeitige Diagnose und andererseits die rechtzeitige, korrekte Spitalbehandlung. Mit der Realisation der geplanten Station kann diesen Kindern geholfen werden.



Das Projekt soll unter dem Schwerpunktbereich „Krankheitsvorsorge und –behandlung“ abgewickelt werden wobei folgenden Punkten spezielle Aufmerksamkeit geschenkt werden wird:


Finanziell

Gesamtbudget für das ganze Spital: ca. 1 Million US$. Finanziert einerseits durch Spenden von Rotariern und befreundeten Organisationen und andererseits – Einrichtungen für die Abteilung der Sichelzellanämie-Patienten durch einen Global Grant.



 


Allgemein

Der RC Allschwil-Regio Basel hat an seiner Anfang Dezember 2014 abgehaltenen Gemeindienstsitzung dem Beitrag von US$ 1'000.- zugestimmt.


Bericht

Anlässlich unserer Indienreise im Februar 2014 zusammen mit Ajay und Susanne Bhatnagar hatten wir Gelegenheit zwei ehemalige Matching Grant-Projekte im Staate Orisha zu besuchen. Dies taten wir mit PDG Ashok Singh (D 3261), der uns auf das bevorstehende Spitalprojekt in seiner Heimatstadt Sambalpur aufmerksam machte. Es soll auf Initiative des RC Sambalpur zusammen mit befreundeten Organisationen ein Spital auf privater Basis gebaut werden, da die staatlichen Institutionen für die Region unzureichend und zu langsam sind. Eine Abteilung in diesem Spital soll für Kinder mit Sichelzellanämie reserviert bleiben und mittels eines Global Grant sollen die dazu notwendigen Inneneinrichtungen beschafft werden. Urs Herzog hat diese Idee überzeugt und gelangte an den D 1980, der seine Beteiligung zugesagt hat. Nach dieser Zusage kontaktierte er den Club  und bat um eine minimale Unterstützung von US$ 1'000.- Die Zusage kam und dank einer Jubiläumsspende des RC Angenstein (10-Jahres Jubiläum) und einem Beitrag des D 3261 war das Projekt vollends finanziert.



Der Bau begann und der erste Zwischenbericht an die Foundation ist erfolgt. Die Einweihung der Klinik ist Frühjahr 2017 vorgesehen.


Partnerclubs

Allschwil - Regio Basel

Weitere Bilder

Bau der Klinik für Kinder mit Sichelzellanämie in Sambalpur